„Ein Auto wird aus der Havel geborgen, am Steuer eine tote Frau. Beging sie Selbstmord, war es ein Unfall oder wurde sie umgebracht? Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Toni Sanftleben in den Naturpark Westhavelland, wo die Biologin an einem großen Flussprojekt mitarbeitete und in ihrer Freizeit den Nachthimmel erforschte. Doch am dunkelsten Ort Deutschlands ist es so finster, dass man die Gefahr nicht kommen sieht.
Mord im Sternenpark Westhavelland?
Hauptkommissar Toni Sanftleben wird in seinem fünften Fall an den Fähranleger von Ketzin gerufen – hier ist eine junge Biologin in ihrem Auto zu Tode gekommen. Beruflich arbeitete sie an der Renaturierung der Unteren Havel mit, die einen Anwohner erzürnt. In seinen Ermittlungen stößt Toni Sanftleben auf die schwierige Familiensituation des Opfers, es tun sich Abgründe in ihrem Umfeld auf. Je tiefer er gräbt, desto mehr Motive und Verdächtige fördert er zutage. Parallel zu den Ermittlungen erzählt Autor Tim Pieper in Rückblicken die Sicht des Opfers, die zusätzliche Rätsel aufgibt. Mehr und mehr setzt sich jedoch für die Leserinnen und Leser ein erschreckendes Puzzle zusammen, das die Geschehnisse erklärt. Auch wenn Melanie vordergründig das Opfer einer Gewalttat ist, gerät sie zu einer starken und sympathischen Figur, deren Kampf ums Überleben tragisch-mitreißend ist. Einfühlsam, psychologisch fundiert und lebendig erzählt sorgen diese Passagen für spannungsgeladene Gänsehautmomente. Der Roman überzeuge, so eine Presseinformation der Herausgeber, durch die vielschichtigen und prägnant gezeichneten Charaktere sowie die Sprache: Tim Pieper erzählt in einem klaren, flüssigen Stil, und die häufigen Kapitelwechsel sorgen für ein hohes Lesetempo. »Finstere Havel« wird von der idyllischen Kulisse des Westhavellands geprägt. Viele Szenen spielen in der Flusslandschaft, aber auch der sonstige Naturreichtum wird immer wieder deutlich und atmosphärisch dargestellt. Thematisch stehen das größte Renaturierungsprojekt Europas sowie der Sternenpark Westhavelland – einer der dunkelsten Orte Europas – im Fokus, was der Krimihandlung eine interessante Unterfütterung liefert. Ein eindringlicher Krimi, den man sich nicht entgehen lassen sollte!“
In Deutschland hatten im letzten Jahr nach aktuellen Erkenntnissen ca. 27,7% der Bevölkerung eine psychische Erkrankung. Das ist mehr als jeder Vierte! Wenn in einer Familie ein Erwachsener psychisch erkrankt, stellt sich zusätzlich die Frage, wie das für die Kinder ist.
Als systemische Therapeutin arbeite ich regelmäßig mit Menschen, die psychisch krank sind und mit deren Familien. Dabei erlebe ich oft, wie hilflos und unsicher die Erwachsenen sind, wenn es darum geht, mit dem Kind über ihre Krankheit zu sprechen. Oft versuchen sie, die Krankheit vor dem Kind zu verstecken, zum Teil aus Scham, aber oft vor allem, um es zu schützen. Doch häufig passiert das Gegenteil. Kinder spüren deutlich mehr, als wir denken. Sie haben ein beinahe seismographisches Gespür dafür, wie es ihren Eltern geht. Und sie spüren genau, wenn es ihren Eltern nicht gut geht. Wenn dann darüber geschwiegen wird oder bei Fragen des Kindes das Thema verharmlost wird, ist das für Kinder sehr verunsichernd. Oft entstehen bei den Kindern unklare Schuldgefühle oder die Kinder übernehmen Verantwortung, die für ihre kleinen Schultern noch viel zu schwer ist. Wie aber kann man in der Familie einen guten Umgang damit finden?
Das Buch „Was ist bloß mit Mama los?“ von Karen Glistrup ist ein wunderbarer Leitfaden dafür. Die Autorin arbeitet seit vielen Jahren mit Familien, in denen ein Elternteil psychisch krank ist und begleitet diese Familien.
Es ist kein Buch, das man Kindern einfach vorliest (von denen es inzwischen glücklicherweise einige gute Bücher zu kaufen gibt). Dieses Buch geht darüber hinaus und erklärt endlich das, was dringend notwendig ist: wie rede ich mit meinem Kind über meine Krankheit? Dabei findet Karen Glistrup einen wunderbaren Ton, der weder zu schwer oder gar dramatisierend, noch verharmlosend ist. Sie findet einen zugewandten, mitfühlenden Ton, bei dem man sich gut aufgehoben und verstanden fühlen kann.
Das Buch erklärt mit einfachen klaren Worten, was überhaupt eine psychische Krankheit ist und welche Krankheiten es häufig gibt, wie funktioniert das Gehirn eigentlich, wer hat Schuld, wie ist das mit den wechselnden Stimmungen und Gefühlen und ist das ansteckend? Was kann helfen? Dazu findet man einfache Illustrationen, die die unterschiedlichen Themen bildhaft deutlich machen und die auch kleinere Kinder ansprechen. Dazu gibt es dann jeweils Erklärungen für Kinder, die die Dinge rund um das Thema einfach und verständlich machen. Andere Texte sind für die Eltern oder auch Jugendliche und erklären, warum es so wichtig ist, darüber zu reden und wie das gelingen kann.
Dieses Buch hilft, die Schuld und Scham und die damit verbundene Sprachlosigkeit zu überwinden und in der Familie einen Weg zu finden, damit umzugehen.
Wer einmal einen Brief von Charles Dickens, Virgina Woolf, Leonardo da Vinci, Francis Crick, Maria Stuart, John F. Kennedy, Fjodor Dostojewski, Albert Einstein, Rainer Maria Rilke oder einen Brief an Marlon Brando, Martin Luther King jr., einen Spitzenwissenschaftler, einen Priester, Heinrich III., König von Frankreich und anderen in den Händen halten möchte, dem lege ich dieses Buch ans Herz.
„Menschen aus vergangenen Jahrzehnten, Jahrhunderten, verschiedensten Kultur- und Lebenskreisen – und doch haben sie sich die gleichen elementaren Fragen gestellt, die uns heute noch umtreiben:
‚Was ist der Sinn des/meines Lebens?‘, ‚Gibt es Gott oder zumindest den Weihnachtsmann?‘, ‚Wonach lohnt es sich zu streben?‘, ‚Wogegen sollte man kämpfen?‘.“ Google Rezension
Dieses Buch beinhaltet eine äußerst sorgfältig ausgewählte Sammlung an Briefen und gibt unbekannte Einblicke in berühmte Persönlichkeiten und in Persönlichkeiten, die Ruhm verdient hätten. All dies mittels einer so kraftvollen Ausdrucksform, die heute nur noch wenig angewandt wird.
Oliver Hilmes‘ »Berlin 1936« mutet wie ein Zeitzeugenbericht an. Äußerst klar, atmosphärisch dicht und bewegend berichtet er von Berlinern, Touristen, Diplomaten, NS-Größen, Sportlern, Künstlern, Intellektuellen, Transvestiten, Prostituierten, Restaurantbesitzern und Nachtschwärmern.
Er erzählt Geschichten von Prominenten und völlig Unbekannten, von Tätern und Opfern, Zuschauern und Mitläufern und untermauert sie u.a. mit Fotografien, Zitaten aus Tagebüchern, Auszügen aus den täglichen Anweisungen der Reichspressekonferenz und Tagesmeldungen der Staatspolizeistelle.
Während der Zeit der Olympischen Spiele präsentieren die Nationalsozialisten eine weltoffene und fortschrittliche europäische Metropole und setzen die Diktatur kurzerhand für 16 Tage aus. Doch im Hintergrund arbeitet das NS-Regime daran, das Land und die ganze Welt in den Krieg zu stürzen.
Dieses Buch gibt auf vielfältige Weise Einblicke in einen Sommer der deutschen Geschichte und zeichnet facettenreich ein Abbild der Menschen dieser Zeit.
Laetitia Colombani schafft es, in ihrem Debütroman in klarer, unverschnörkelter Sprache das Leben von drei ganz unterschiedlichen Frauen zu skizzieren und gewährt sowohl Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt als auch in die gesellschaftlichen Umstände und Zwänge, in denen sich die drei Protagonistinnen befinden.
Alle drei Frauen eint der Glaube an und das Vertrauen in ihre eigenen weiblichen Kräfte und die Demut, sich dem Leben und seinen Fügungen anzuvertrauen.
Bei „Three Women – Drei Frauen“ von Lisa Taddeo handelt es sich um eine Mischung aus Sachbuch und Roman. Die Autorin hat acht Jahre in ihre Recherche investiert, ist durch Amerika gereist und hat sogar an den gleichen Orten gewohnt wie die drei Frauen, die sie schlussendlich ausgesucht und mit denen sie viel Zeit verbracht hat. Diese wahren Geschichten hat Taddeo in ihrem Roman verarbeitet, in dem abwechselnd aus der Perspektive der drei Frauen erzählt wird.
Alle drei Frauen wurden auf die unterschiedlichste Art aufgrund ihrer frühen sexuellen Erfahrungen für ihr gesamtes Leben, Fühlen und Lieben geprägt.
Literarisch brillant bringt sie die Erfahrungen der drei Frauen zu einem unerwarteten Bild des weiblichen Begehrens in all seinen Facetten – anziehend und verstörend, vielschichtig, gewaltig und schön.
„Three Women – Drei Frauen gleicht einem Schlachtruf. Die literarische Brillanz des Buches haut einen schier um. Für alle, die zu wissen meinen, was Frauen wollen und begehren, wird dieses Buch ein Weckruf sein.“ Time Magazine
„Eine außergewöhnliche Studie des weiblichen Begehrens. Taddeos Stil könnte nicht überzeugender – ja sublimer – sein, wenn sie den Schmerz unerfüllten Verlangens beschreibt.“ The Washington Post
Seit einigen Jahren schreibt Deborah Levy an einer Trilogie, dessen Genre sie "living autobiography“ nennt. 2015 erschien der erste Band “Was ich nicht wissen will“, in dem sie von ihrer Kindheit in Südafrika erzählt, jetzt ist der zweite Band da: “Was das Leben kostet“.
Über Trennungen und Neuanfänge haben schon viele geschrieben, aber Deborah Levy hat einen sehr besonderen Stil: lakonisch, klar, analytisch.
Sie ist fünfzig, ihre Ehe am Ende, das Zuhause verkauft. Mit ihren beiden Töchtern mietet sie sich eine Wohnung im sechsten Stock eines heruntergekommenen Wohnblocks.
Sie schafft sich ein E-Bike an, sie erledigt Klempnerarbeiten selbst, in einer blauen Handwerkerjacke über ihrem schwarzen Seidennachthemd aus der Konkursmasse ihrer Ehe und sie schreibt auf dem Balkon, bis eine Freundin ihr die winzige Gartenhütte überlässt. Zu allem Überfluss liegt auch noch ihre Mutter im Sterben.
Aber es gibt auch etwas, das ihr am Chaos, gefällt – sie nähert sich der Person an, die sie gerne wäre. Es sind schmerzhafte Einschnitte, aber eben auch ein Anlass, um ganz neu nachzudenken.
Sie denkt über Rollenbilder nach, über die Rolle der Frau. Viele moderne starke Frauen, die für alle ein Heim schaffen, fühlen sich selbst dann dort nicht zu Hause. Sie berichtet vom Erwartungsdruck, und dass Frauen nach einer Trennung mit brutalem Selbsthass reagieren. Sie bezieht sich auf Simone de Beauvoir und Marguerite Duras.
»Herausragend und wunderschön, voller Witz und rasiermesserscharfer Einsichten.« Financial Times
»Jeder Satz ein kleines Meisterwerk« The Telegraph
Dieses Buch ist das Romandebüt der Autorin – eine Tatsache, die mich genauso wie das Buch selbst umgehauen hat! Die Sprache in dem Buch ist so derb, ungeschönt und doch so kindlich ehrlich, dass jeder Satz wie eine Nadel unter die Haut geht. Adeline Dieudonné weiß den Leser zu packen. Es gibt zahlreiche Passagen, die nichts für Zartbesaitete sind.
Es geht um ein namenloses zehnjähriges Mädchen, das mit ihrem jüngeren Bruder und der “Amöbe” – ihrer Mutter – unter der gewalttätigen Fuchtel ihres Vaters lebt und leidet. Dieser verliert regelmäßig wegen Nichtigkeiten die Nerven, ist besessen von TV, Whisky und vor allem dem Rausch der Jagd.
In diesem Sommer ist der einzige Lichtblick das Lachen ihres kleinen Bruders Gilles, bis eines Abends vor ihren Augen eine Tragödie passiert. Nichts ist mehr wie zuvor. Mit der Kraft und Intelligenz einer mutigen Kämpferin setzt das Mädchen alles daran, sich und ihren Bruder vor dem väterlichen Einfluss zu retten. Von Sommer zu Sommer spürt sie jedoch immer deutlicher, dass sie selbst die Zukunft in sich trägt, wird immer selbstbewusster – ihr Körper aber auch immer weiblicher, sodass sie zusehends ins Visier ihres Vaters gerät.
Der Debütroman von James Gould-Bourn handelt von Danny Maloony, der das Gefühl hat, sein Leben zerbröselt unter seinen Händen. Vor etwas mehr als einem Jahr verlor der junge Londoner seine Frau bei einem tragischen Autounfall. Seitdem hat sich Dannys 11-jähriger Sohn Will, der auch im Unfallwagen saß, in vollkommenes Schweigen zurückgezogen. Die beiden haben den Bezug zueinander verloren. Während Will in der Schule von einer Gruppe Jungs wegen seines Schweigens gemobbt und geschlagen wird, hat auch sein Vater im Alltagsleben zu kämpfen. Die unbezahlten Rechnungen und Mahnungen stapeln sich bereits schon in Dannys Wohnung, mit deren Miete er auch noch in Verzug ist. Zu allem Übel bedroht ihn nun sein brutaler Vermieter, ihm die Beine zu brechen, wenn er nicht bald zahlt. Danny braucht also unbedingt schnellstmöglich Geld. Nach seiner Kündigung vermeidet er es, seinen Sohn mit diesen Sorgen zu belasten und verschweigt ihm, dass er nicht arbeiten geht, sondern tagsüber erfolglos den Arbeitsmarkt durchkämmt.
Eines Tages beobachtet Danny im Park ein paar Straßenkünstler, die anscheinend mit dem eingesammelten Geld ihres begeisterten Publikums gut verdienen. Spontan kauft er sich ein altes Pandakostüm. Um sich vor dem Miethai zu retten, muss sich Danny irgendwie zu einem talentierten Tanzbären entwickeln. Dabei hilft ihm seine Zufallsbekanntschaft Krystal, die ihr Geld als Tänzerin in einem Nachtclub verdient und sein alter Arbeitskollege Ivan, ein Ukrainer mit guten Kontakten in die Unterwelt.
Unerwartet entsteht eine Freundschaft zwischen Danny und seinem Sohn, der natürlich nicht weiß, dass sein Vater in dem Kostüm steckt. Endlich beginnt Danny seinen Sohn mit anderen Augen zu sehen. Doch wie lange wird es dauern, bis der Junge die Scharade durchschaut?
Der erste Roman von Schauspielerin Julia Malik geht unter die Haut. In schneller Sprache zieht sie den Leser in ihre Geschichte rein.
Die namenlose Hauptfigur stürzt die Trennung von ihrem Mann nicht nur finanziell in prekäre Verhältnisse. Julia Malik geht es in ihrem Debütroman aber nicht um realistische Trennungsschilderungen, sondern um die Innensicht einer Mutter und Künstlerin, deren Leben vollkommen aus dem Ruder läuft.
Zu Beginn des Romans lernen wir die Hauptfigur als mit Drogen vollgepumpte Frau im Abendkleid kennen. Diese irrt durch Berlin und nur bruchstückhaft erhält sie die Erinnerungen an ihr Leben zurück. Das Ganze gleicht einem surrealen Film.
Nur langsam rekapituliert sie die Geschehnisse, die zu ihrem eigenen Zusammenbruch geführt haben. Julia Malik zeigt uns eine Frau gebeutelt von Panikattacken und Abstiegsängsten, beschreibt ihre Zustände plakativ und wuchtig und bringt trotzdem das nötige Feingefühl für ihr Schicksal auf.
Die Mutterpflichten der Frau kollidieren ständig mit ihren Wahnvorstellungen sowie mit ihrem Wunsch, ihre Karriere als Opernsängerin fortzuführen Die Autorin Julia Malik bettet das in eine Geschichte, in der das Grauen nur einen Hauch entfernt ist von absurden Ideen.
Gegen Ende des Buches gibt es eine Schlüsselszene, die nicht allein wegen ihrer körperlichen Drangsal, sondern vor allem wegen ihrer psychologischen Ausweglosigkeit im Kopf bleibt: Eine Frau wird von ihrem Ex-Mann vergewaltigt und hofft noch während ihr Körper auf den Boden knallt, es handele sich um Liebe. Diese Szene ist schwer auszuhalten und steht in krassem Gegensatz zu den absurd komischen und oftmals derben Übertreibungen.
Es gibt noch ein paar irritierende, aber doch lustige Wegbegleiter, bis sich am Ende des Buches ein Aha-Effekt seitens der Entwicklung der Hauptfigur einstellt und vieles nachvollziehbar macht.
Jasmine Schreiber schafft mit ihrem Debütroman eine tieftraurige Geschichte voller Witz und Freundschaft - das mag sich wie ein Widerspruch anhören, aber genau diese überraschende Mischung ist der Autorin in diesem Roman gelungen.
In der Geschichte geht es um Paula, die ihren kleinen Bruder Tim verloren hat. Sie steckt tief in einer Depression fest und ein Ausweg scheint nicht in Sicht. Das Buch besteht aus Briefen an ihren Bruder, diese beschreiben den Weg aus ihrem eigenen Tiefpunkt - dem Marianengraben - heraus.
Zufällig trifft Paula auf Helmut und ein berührender, fesselnder und doch lustiger Roadtrip beginnt. Die junge, lebensüberdrüssige Paula begleitet den schrulligen, grimmigen Helmut bei einem letzten Liebesdienst.
Die beiden verbindet die tiefe Trauer, aber nach und nach auch immer mehr das wirkliche Leben.